Recherchegruppe Bayern

Der Bayerische Journalisten-Verband steckt in der größten Krise seiner Geschichte. Es fehlen die Erfolge bei Tarifverhandlungen und die Serviceleistungen für die Mitglieder sind dürftig. Obwohl es reichlich Verbesserungsvorschläge gibt, geht es mehr um Pöstchen und Machtstrukturen, als um einen lebendigen Verband.

05 Mai 2005

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Das Ende der freien Meinung

Das Ausschlussverfahren gegen Klaus Minhardt, der Brief von Herrn Michael Busch, die merkwürdigen Statements von Frauke Ancker zu den Anträgen und die sehr subjektiven Stellungnahmen der Antragskommission sprechen eine klare Sprache:

Es ist kein Platz für Andersdenkende im BJV

Wer Fragen stellt ist offensichtlich kein Journalist. Wer viele Fragen stellt sollte aus dem Verband austreten. Wer Anträge stellt, hält die Mitgliederversammlung auf. Wer einen durchgefallenen Antrag erneut stellt ist undemokratisch.

Mancher Außenstehende mag glauben, dass es im Journalistenverband "verkehrte Welt" zu bestaunen gibt. War es nicht immer die Aufgabe des Journalismus, die Mächtigen zu kontrollieren und die 4. Macht im Staate zu sein? Sollten nicht gerade Journalisten die unangenehmen Fragen stellen? Kämpfen nicht Journalisten in aller Welt für mehr Transparenz und gegen Korruption?

Für diese journalistischen Tugenden ist im BJV allerdings kein Platz. Geschäftsführerin und Vorstand wollen ihre gewohnte Ruhe haben. Dafür ändert man sogar die Satzung, so dass die Macht des geschäftsführenden Vorstandes noch weiter ausgebaut werden kann.

Warum reagiert man eigentlich so nervös?

Gibt es etwa etwas zu verbergen?